Presse Archiv : Süddeutsche Zeitung, 1. 2008

Schnittstelle Kunst und Technologie. Bei Anruf rauscht der Gletscher

Auf den ersten Blick würde die Idee auch heute noch eher zur Utopie abgestempelt. Allzu sehr hat das rationelle und ökonomische Denken die Rolle der Kultur zur Luxusdekoration der gehobenen Gesellschaft verkommen lassen, als dass sie mit ihrer heilsamen Indikation auf deren Kränkeln noch einwirken könnte. Da bedurfte es einer außergewöhnlichen Begegnung zwei verwandter Geister um neue Wege aufzuzeigen.

Auf der Seite der Kunst stand die im Landkreis lebende Serafine Lindemann mit ihrem mobilen Kunstforum artcircolo GmbH, die sich ohnehin schon mit neuen Ausprägungen und Zusammenhängen der Kunst befasste ...
Die komplexe Ressourcenproblematik zu entwirren und räumlich näher zu rücken, um aus der Präsenz unmittelbare Betroffenheit zu bewirken sowie in Symposien und Workshops konstruktiv zu diskutieren - dies vermag Kunst weit besser als eine Schreckensmeldungen oder ein simuliertes Horrorszenario. Und Bewusstmachen tut Not, denn Wasser kommt weder aus der Leitung noch aus der Flasche, genauso wenig wie Strom aus der Steckdose
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Reinhard Palmer